Prüfungsschema zum Unterhalt

Anspruch systematisch prüfen und ermitteln

Unterhalt ermitteln – Wie geht man systematisch vor?



Grundschema: Wer den systematischen Überbau nicht kennt, ist kaum in der Lage, die Rechtsprechung zum hochkomplexen Unterhaltsrecht zu verstehen.  Es gelten systembildende Prinzipien, die ein allgemeines Grundschema abbilden lassen. Die Orientierung an Prüfungsschemata ist essenziell für das Verständnis des Unterhaltsrechts. 

Prüfungsschemata zu den Unterhaltsansprüchen: Typische Problemlagen zum jeweiligen Anspruch finden Sie bei den besonderen Prüfungsschemata systematisch verortet.

Bemessungsgrundlagen: Das Unterhaltsrecht basiert nicht auf mathematischen Formeln und Algorithmen. Die Grundlagen für die Berechnung beruhen auf unbestimmten Rechtsbegriffen und Wertungen, wie dem sogenannten „unterhaltsrelevanten Einkommen“ und dem „unterhaltsrelevanten Vermögen“. Es gibt keine gesetzlichen Definitionen dazu. Es liegt in der Verantwortung der Rechtsprechung, diesen Begriffen im Zusammenhang mit Unterhaltszahlungen klare Konturen zu geben. Dabei sind nicht mathematische Formeln entscheidend, sondern die Abwägung der Interessen zwischen Unterhaltsgläubiger und Unterhaltsschuldner. Die Düsseldorfer Tabelle und die Leitlinien der Oberlandesgerichte zur Einkommensermittlung dienen lediglich als Hilfsmittel. Deshalb führen Online-Unterhaltsrechner nicht zu den richtigen Ergebnissen. Eine professionelle Unterhaltsberechnung mit entsprechender Fachkenntnis ist erforderlich.

Professionelle Unterhaltsberechnung: Vergessen Sie Online-Unterhaltsrechner – eine gerichtliche Unterhaltsberechnung führt immer zu unterschiedlichen Ergebnissen. Wenn Sie versuchen, sich schriftlich mit dem gegnerischen Anwalt auseinanderzusetzen, werden Sie wahrscheinlich nicht ernst genommen. Durch mehrere Instanzen werden Sie verschiedene Unterhaltsberechnungen erleben. Erstinstanzliche Richter benötigen manchmal Nachhilfe. Im Streitfall gewinnt derjenige mit den stärkeren Argumenten. Ihre Chancen hängen davon ab, ob Sie vollständig informiert sind, die richtigen Fakten und Argumente vorbringen können und in der Lage sind, Ihre günstigen Fakten zu beweisen. Ob Ihnen das gelingt, hängt von der Fachkompetenz Ihres Unterhaltsrechtsberaters ab. Spätestens im Streitfall werden Sie einen Anwalt benötigen, da Anwaltszwang besteht.  Eine Unterhaltsberechnung durch einen vertrauenswürdigen Anwalt ist unerlässlich, um teure Fehler zu vermeiden. Kontaktieren Sie uns noch heute.


Prüfungsschema
zur Unterhaltsermittlung

Prüfungsreihenfolge


Bei der praktischen Arbeit mit dem Unterhaltsrecht ist es erforderlich, alle Tatbestandsvoraussetzungen und Prüfungsebenen positiv beantworten zu können. Wurde eine Anspruchsgrundlage festgestellt (= erste Prüfungsebene) und die gesetzlichen Anspruchsvoraussetzungen bejaht, folgt auf der zweiten Prüfungsebene die Bedarfsermittlung. Jetzt wird festgestellt, wie hoch der Unterhaltsanspruch sein kann (= Maß des Unterhalts). Diese Prüfungsebene ist meist die anspruchsvollste und wichtigste Etappe zum Unterhalt. Alle weiteren Prüfungsebenen (Bedürftigkeit, Leistungsfähigkeit, Begrenzung) dienen dazu, den Unterhaltsanspruch zu minimieren. 

Prüfungsebenen


1. Prüfungsebene
Anspruchsgrundlage

2. Prüfungsebene
Bedarf des Unterhaltsberechtigten

3. Prüfungsebene
Bedürftigkeit des Unterhaltsberechtigten

4. Prüfungsebene
Leistungsfähigkeit des Unterhaltspflichtigen

5. Prüfungsebene
Begrenzung & Ausschluss des Unterhaltsanspruchs


Prüfungsschematas
zu den jeweiligen Unterhaltsansprüchen



Bemessungsgrundlagen
Maßstäbe zur Unterhaltshöhe

Einkommen
Primäre Bemessungsgrundlage


Vermögen
Sekundäre Bemessungsgrundlage



Ausnahme:
Wenn die Bemessungsgrundlagen Einkommen und Vermögen als Indikator für die Unterhaltsermittlung nach Lebensstellung und Lebensverhältnisse als ungeeignet erscheinen, kommen ausnahmsweise alternative Bemessungsgrundlagen zur Anwendung.

Alternative Bemessungsgrundlagen
Mindestbedarf – konkreter Bedarf